• Dieser Text soll auf drei Ebenen Fragen an die Quellen tragen. Erstens will ich versuchen, exemplarisch
    Entwicklungslinien zwischen der antiken Provinzstruktur und dem bairischen Dukat
    – einer militärisch-politischen Organisation nach spätantikem Muster – bis in karolingische Zeit
    herauszuarbeiten. Zweitens soll die Frage gestellt werden, wie und welche Diözesanstrukturen wir
    greifen können, wobei kirchliche und staatliche Institutionen eng verbunden sind. Die Entwicklung
    der bischöflichen Gewalt soll vom 4. Jahrhundert bis zur Durchsetzung der fränkisch-karolingischen
    Herrschaft im 8. Jahrhundert (798 Erhebung Salzburgs zum Erz- und Metropolitanbistum)
    zumindest in Grundzügen besprochen werden, wobei belegbare oder mögliche Episkopate
    im Mittelpunkt stehen. Drittens schließlich möchte ich beispielhaft die Breonengemeinde des
    Inn- und Eisacktals, eine hinter den Baiern stehende kleinere ethnische Gemeinschaft, problematisieren,
    und der Frage nachgehen, ob es zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert ein breonisches
    Militärbistum ohne städtischen Sitz eines Bischofs gegeben haben könnte.