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Maciej Junkiert deposited Revolution, Trauer, Tragik. Der zweite Teil der „Dziady” von Adam Mickiewicz als Trauerspiel in the group
Classical Tradition on Humanities Commons 1 year, 4 months ago
Der Vergleich der Auswirkungen der Französischen Revolution auf die Literatur und Kultur in Polen und in den deutschen Staaten ist sehr schwierig. Die polnischen Schriftsteller und Denker der ersten und zweiten Romantikergeneration sind zu spät geboren worden, um Zeugen der Französichen Revolution zu sein. Für die Älteren, wie Kazimierz Brodziński, Aleksander Fredro und Antoni Malczewski werden die Napoleonischen Kriege, insbesondere die Feldzüge von 1807, 1809 und 1812, zur Generationserfahrung. Für die Jüngeren, wie Adam Mickiewicz, Juliusz Słowacki und Zygmunt Krasiński wird das erst der Novemberaufstand sein. Aber es gibt etwas, was sie zusammen als eine für die polnische Kultur besondere Generationenformation erscheinen lässt: Es ist ein für die Polen bahnbrechendes Projekt, das gerade in der Romantik ins Leben gerufen wurde, ein Projekt der Neugestaltung der polnischen Identität in Anlehnung an Kultur, Literatur und die slavische Spiritualität, gefiltert durch das Christentum. Schlüsselmomente dieser Einstellung waren die Erkenntnis der tragischen Situation, in der sich die ganze Nation befand, und die Umorientierung der Aufmerksamkeit auf die Zukunft, von der man eine Chance auf die Wiederherstellung des Vaterlandes erwartete. Dieser Blick nach vorn und die Konzeption der Neugestaltung des Volkes im Geiste der Kulturnation bilden eine besondere polnisch-deutsche Vergleichsebene für die Situation in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts.